HAUSARZT
Von einigen Ausnahmen abgesehen, ist das Vertrauen in unterschiedliche Personen und Informationsquellen zu Gesundheitsfragen generell im Osten Österreichs höher als im Westen. So beträgt beispielsweise der Vertrauens-Mittelwert für „Beiträge in Zeitungen/Zeitschriften“ in Wien 4.5 (1= gar kein Vertrauen, 10= sehr hohes Vertrauen), während er in Vorarlberg 3.3 beträgt. Nur wenn die Informationen von der Familie oder Bekannten/Freunden kommen bewegen sich alle Bundesländer im und rund um den Österreichischen Schnitt.
Neben dem regionalen West-Ost-Gefälle gibt es aber auch klare Vertrauens-Tendenzen wenn es um die Bildung, das Wissen und das Einkommen geht. Grundsätzlich gilt: Wer mehr über Generika weiß, eine höhere Ausbildungen und ein höheres Einkommen hat, vertraut dem Hausarzt, Herstellerangaben, Webseiten von Pharmaunternehmen und Beiträgen in Zeitungen/Zeitschriften mehr als Menschen mit weniger Wissen, Bildung und Einkommen. Diese vertrauen im Vergleich wiederum eher den Gesundheitsinformationen von Familienmitgliedern, sowie Freunden und Bekannten.
Interessant ist auch die Tatsache, dass die Höhe des Vertrauens für einige Informationsquellen (z.B. Beiträge in Zeitungen, Patienten-Bewertungen im Internet, Werbung zu Medikamenten) auch vom Sprachgebrauch abhängig ist. Mehrsprachige Personen zeigen hier höhere Vertrauenswerte als nur Deutsch-Sprechende. Eine Erklärung dafür könnte darin liegen, dass viele Gesundheitsinformationen in diversen Medien nur in Englisch verfügbar und daher für alleine Deutsch-Sprechende nicht zugänglich sind.
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