GESUNDHEITSSYTEM

56%

der Befragten sind mit dem österreichischen Gesundheitssystem zufrieden.
ENTLASTUNG

64%

halten präventive Maßnahmen (Vorsorge) für sehr wichtig, um Krankheiten früh zu erkennen und damit das Gesundheitssystem zu entlasten.
ERFAHRUNG

79%

der Österreicher:innen halten es für sehr/eher zutreffend, dass Menschen, die es sich leisten können, schneller behandelt werden.
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Gesundheitssystem auf der Wagschale – alles ok?

Das österreichische Gesundheitswesen basiert auf einem solidarischen Krankenversicherungssystem. Damit sind fast 100 Prozent der Bevölkerung auch krankenversichert und haben im Krankheitsfall Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Pandemie der vergangenen Jahre hat zwar Schwachstellen im System aufgezeigt, die Versorgung hat im Großen und Ganzen aber relativ problemlos funktioniert.
Grundsätzlich sind laut Austrian Health Report 56% der Österreicher:innen mit dem österreichischen Gesundheitssystem zufrieden. Im Detail zeigt sich, dass sich Frauen deutlich kritischer dazu äußern als Männer (50% vs. 63% Zufriedene). Genau so kritisch sind auch die 30- bis 44-Jährigen: Nur die Hälfte (50% ) diesr Altersgruppe ist mit dem österreichischen Gesundheitssystem zufrieden! Die Zufriedenheit dürfte auch mit dem Haushaltseinkommen korrelieren – Haushalte mit geringem Netto-Einkommen (unter 1.600) zeigen im Durchschnitt weniger Zufriedenheit (48%). Die höchste Zufriedenheit im Bundesländervergleich zeigt sich in Tirol (62%), die geringste in der Steiermark (49%).

Wo kann im Gesundheitssystem gespart werden – und wo nicht?

Mögliche Maßnahmen zur Entlastung des Gesundheitssystems entlang der drei Pfeiler – Aufklärung, Prävention, Impfungen – erfahren breite Zustimmung. Rund 90% der Befragten begrüßen Maßnahmen, wie Vorsorgeuntersuchungen um Krankheiten frühzeitig zu erkennen bzw. zu verhindern oder auch Aufklärung über Lebensstil und Folgen von schädlichem Verhalten. Beim Thema Impfung zur Vermeidung von Infektionskrankheiten zeigen die Befragten etwas mehr Zurückhaltung: Diese werden von 49% als sehr wichtig und von 30% als eher wichtig eingestuft. Keinesfalls gespart werden soll bei der Bettenanzahl im Krankenhaus und bei der Aufstockung des medizinischen Personals.

Gleicher als gleich – wie fair ist der Zugang zum Gesundheitssystem?

Ein wesentliches Merkmal des österreichischen Gesundheitssystems ist der gleiche und einfache Zugang zu allen Gesundheitsleistungen für alle. Ganz unabhängig von Alter, Wohnort, Herkunft und sozialem Status, sowie unabhängig von der Art bzw. vom Umfang der Leistungen. In der Realität ist der gleiche Zugang differenzierter zu betrachten, wie auch die vorliegende Studie zeigt. Fast jeder Fünfte ist der Meinung, dass die Aussage „das österreichische Gesundheitssystem ist fair und bietet allen Menschen die gleiche Qualität in der Behandlung“ gar nicht zutrifft. Für weitere 24% trifft das eher nicht zu.
In der regionalen Betrachtung zeigt sich ein Ausreißer durch Vorarlberg: Denn jede:r fünfte Vorarlberger:in unterstreicht die Aussage des fairen Zugangs für alle und findet sie sehr zutreffend.
Der Aussage, dass schneller behandelt wird, wer es sich leisten kann, stimmen rund 8 von 10 befragten Österreicher:innen zu. Die Wahrnehmung einer Zwei-Klassen-Medizin scheint in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen noch weniger augenscheinlich (61%), nimmt aber mit steigendem Alter zu (60+:86%).