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Wien, 30. November 2023 Austrian Health Report 2023

Was bereitet der Generation Z Kopfschmerzen?

  • Jede/r sechste der Generation Z (hier 16-29-Jährige) bezeichnet seinen psychischen Gesundheitszustand als sehr/schlecht
  • Ein Drittel der Generation Z hat häufig Zukunftsängste
  • Generation Z mit Gesundheitsinformationen erreichen: 30 Prozent der Jungen sehen keinen Zusammenhang zwischen Ess-/Trinkverhalten und Gesundheit
  • Die Generation Z ist digital: 80 Prozent wollen Gesundheitsdaten und mehr auf Knopfdruck
  • Gesundheitszustand der Bevölkerung insgesamt weiter verschlechtert: Jede/r Vierte fühlt sich schlechter als vor der Pandemie
 

Wie fühlt sich die Bevölkerung in Österreich und wie steht es um ihr Gesundheitsverständnis? Welche Einstellungen, Erwartungen und Forderungen hat sie? Über 1000 Interviews und mehr als 40 Fragen: auch 2023 wurden brennende Gesundheitsthemen wie Digitalisierung, Vorsorge oder Gesundheitskompetenz abgefragt. Die Generation Z lag im besonderen Fokus. Der aktuelle Austrian Health Report 2023, im Auftrag von Sandoz, umgesetzt von IFES, zeigt spannende Ergebnisse und signifikante Unterschiede innerhalb der österreichischen Bevölkerung. Fazit: Das Gesundheitssystem scheint nicht fit für die Generation Z zu sein!  

Keine Erholung in Sicht. Der Austrian Health Report 2023 zeigt auf, dass sich der Gesundheitszustand der österreichischen Bevölkerung weiter verschlechtert – obwohl die Pandemie überstanden ist. Rund zwei Drittel (65%) der Österreicherinnen und Österreicher schätzen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als (sehr) gut ein. Das sind weniger als noch im vergangenen Jahr (2022: 70%) und deutlich weniger als in der Zeit vor der Pandemie (Wiener Gesundheitsbefragung 2019: 72%). Auch die Jungen haben sich gesundheitlich von den Krisen der vergangenen Jahre nicht erholt: 29% der Generation Z befinden ihren allgemeinen Gesundheitszustand als mittelmäßig/schlecht. Fast gleich viele, nämlich 28%, sind sehr/eher pessimistisch, wenn sie an ihre Gesundheit in der näheren Zukunft denken. Jede/r Vierte (24%) der österreichischen Bevölkerung fühlt sich schlechter als vor der Pandemie, nur 9% besser. Frauen scheinen hier noch stärker belastet zu sein: Während nur 20% der Männer diese Einschätzung teilen, dass es ihnen schlechter geht, sind es bei den Frauen 29%.

Es krankt an der Psyche. Belastungen zeigen sich u.a. in Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Nur noch zwei Drittel (66 %) der Befragten beschreiben ihren psychischen Gesundheitszustand als (sehr) gut, ein Rückgang zum vergangenen Jahr (2022: 70%). Die Zufriedenheit mit der psychischen Gesundheit steigt linear mit dem Alter. Diese ist in der Altersgruppe (16–29-Jährige) spürbar niedriger: 53% der Jungen beurteilen ihre psychische Gesundheit (sehr) gut, im Vergleich zu 63% der 30-44-Jährigen, 60% der 45-59-Jährigen und 80% der Menschen ab 60 Jahren. Damit reiht sich die psychische Gesundheit der Generation Z sichtbar unter den Durchschnitt der Bevölkerung ein. 15% der Generation Z bezeichnen ihren psychischen Gesundheitszustand sogar als (sehr) schlecht.

Abb.: Wie würden Sie Ihren psychischen oder seelischen Gesundheitszustand beschreiben? Basis: Gesamt, n= 1.003; in %

Bald jeder Zweite in Österreich chronisch krank. 44% der Österreicherinnen und Österreicher haben ein chronisches Gesundheitsproblem und geben an, unter einer dauerhaften Krankheit oder einem chronischen Gesundheitsproblem zu leiden. Männer wie Frauen sind davon zu fast gleichen Teilen betroffen. In der Generation Z betrifft das 28% der Befragten.

GenZ hat verstärkt Kopfweh und Zukunftsängste. 45% der Generation Z fühlen sich (sehr) häufig müde, schwach oder erschöpft. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt in Österreich (34%). Auch unter Kopfschmerzen (37% zu 21%) und Konzentrationsstörungen (31% zu 19%) leiden Jugendliche häufiger als der Durchschnitt in Österreich. 47% der Generation Z fühlen sich in ihrem Körper (sehr) häufig nicht wohl. Fast jeder Zweite 16-29-Jährige fühlt sich (sehr) häufig zu dick, zu dünn oder nicht fit bzw. leistungsstark genug. 36% der Generation Z werden auch (sehr) häufig von Zukunftsängsten geplagt – Bei über-60-Jährige ist dieser Wert deutlich niedriger: nur 11% haben Zukunftsängste.

Abb.: Wie häufig sind bei Ihnen in den letzten 12 Monaten die folgenden Beschwerden aufgetreten? Basis: Gesamt, n= 1.003; (sehr) häufig, in %

Wer braucht schon Vorsorge? Weniger als die Hälfte (46%) der Befragten hat laut Austrian Health Report 2023 in den letzten 12 Monaten eine Vorsorgeuntersuchung gemacht. Damit ist die Zahl zwar gegenüber dem Vorjahr (2022: 42%) leicht gestiegen, aber es gibt noch Luft nach oben. Der präventive Gesundheitscheck ist für alle ab 18 Jahren einmal im Jahr kostenfrei möglich. Die Gründe für eine Ablehnung von Vorsorgeuntersuchungen sind vielfältig: 4% kennen das Angebot gar nicht, 7% wissen nicht, an wen sich wenden sollen, 17 % haben schlechte Erfahrungen mit Ärztinnen und Ärzten gemacht bzw. kein Vertrauen in das Gesundheitssystem.

Generation Z mit Gesundheitsinformationen erreichen Beinahe jede/r dritte Befragte (30%) der GenZ findet es (sehr) schwierig zu beurteilen, welche Auswirkungen Alltagsgewohnheiten – wie beispielsweise Ess- und Trinkgewohnheiten oder Bewegung – auf die eigene Gesundheit haben. Ältere Generationen (45-60 und über 60 Jahre), wissen genauer, was ihrer Gesundheit zuträglich ist und was nicht: Nur für 12 bzw. 14% sind Auswirkungen ihres Verhaltens auf die Gesundheit schwierig abzuleiten. 17% der Generation Z finden es schwierig zu verstehen, was Ärztinnen und Ärzte ihnen sagen. Bei den +60-Jährigen beträgt dieser Prozentsatz 9%.

Abb.: Auf einer Skala von sehr einfach bis sehr schwierig: Wie einfach ist es für Sie persönlich …? Basis: Gesamt, n= 1.003; (sehr) einfach, in %

Hausarzt vor Apotheke – auch für die GenZ. Wohin wenden, wenn es um Informationen zu Krankheiten, Symptomen, Medikamenten, Behandlungen, Vorsorge etc. geht? Zuerst zum Hausarzt, dann in die Apotheke und erst viel später werden soziale Medien als Informationsquellen durchforstet. Mit einem Mittelwert von 7.1 (10= sehr hohes Vertrauen, 0= gar kein Vertrauen), ist auch für 16-29-Jährige der/die Hausarzt/-ärztin die vertrauensvollste Quelle, wenn es um Informationen zu Krankheiten, Symptomen, Medikamenten, Behandlungen, Vorsorge, etc. geht. Vergleicht man diesen Mittelwert, ist er über alle Altersgruppen gesehen, jedoch der niedrigste. Ältere Menschen vertrauen ihrem/ihrer Hausarzt/-ärztin mehr (+60-Jährige: 8.3).

Digitale Gesundheitsservices als Chance. Egal ob Youtube oder Instagram – die GenZ kann als „heavy user“ im Generationenvergleich bezeichnet werden und nutzt diese Kanäle und andere auch bei Gesundheitsthemen. Konkret: 46% der 16-29-Jährigen nutzen YouTube, 42% Instagram und 31% Tiktok als Plattformen, um sich über Themen rund um Gesundheit, Wohlbefinden, Ernährung und einen gesunden Lebensstil zu informieren. Eine Chance, die sowohl in Bezug auf Vermittlung von Gesundheitskompetenzen als auch hinsichtlich des Angebots von Gesundheitsservices vermehrt genutzt werden könnte. Mehr als 16% der 16-29-Jährigen nutzen weiters digitale Begleiter oder Fitness-Tracker zur Symptom-Dokumentation (z.B. Diabetes, Migräne, Blutdruck) bzw. Gesundheits- und Bewegungsdatenaufzeichnung (Herzfrequenz, Blutdruck, etc.) so gut wie immer, 23% gelegentlich und 24% zumindest selten. 34% der Jugendlichen verwenden keine digitalen Begleiter, bei den +60-Jährigen sind es doppelt so viele, die auf jeglichen digitalen Begleiter verzichten (70%).

Abb.: Nutzen Sie digitale Kanäle oder Plattformen, um sich über Themen rund um Gesundheit, Wohlbefinden, Ernährung und einen gesunden Lebensstil zu informieren? Wenn ja, welche? Basis: Gesamt, n= 1.003; in %

Für 80% der Generation Z ist es (sehr) wichtig, dass medizinische Informationen wie Arztbesuche, Laborergebnisse etc. in der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) verwaltet, gespeichert und auf Knopfdruck verfügbar sind. Nur 13% finden es eher/gar nicht wichtig. 5% der Befragten dieser Zielgruppe haben sich von ELGA abgemeldet.

Unzufriedenheit mit Gesundheitssystem steigt. Deutlich spürbar ist eine wachsende Unzufriedenheit der breiten Bevölkerung mit dem österreichischen Gesundheitssystem an sich. Während im Vorjahr noch die Mehrheit (56%) der Befragten damit sehr zufrieden war, sind es aktuell nur mehr 45%. Umgekehrt ist der Anteil der dezidiert Unzufriedenen merklich gestiegen (2022: 10%, 2023: 18%).

 

Zitate Expertin/Experte „Austrian Health Report 2023“

  • Reinhard Raml / IFES „Die Zufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem hat sich weiter verschlechtert. Menschen mit chronischer Erkrankung, Personen mit niedrigem formalem Bildungsabschluss und tendenziell jüngere Altersgruppen äußern sich hier besonders skeptisch.“
  • Klaudia Aldjic, BA / „Top Voice Next Generation“, HR Russmedia „Unser Gesundheitssystem ist nicht GenZ-fit! Wer Selbstverantwortung übernehmen soll, braucht auch entsprechende Angebote. Die Generation Z ist offen für Gesundheitsleistungen und Services auf digitaler Ebene – es gilt, die Chancen zu nutzen, um junge Menschen in Österreich zu erreichen und einzubinden!“ „Die Generation Z sind digital natives, eine Generation die mit „always on“ und „always available“ groß wird – und auch durch Social Media – laufend mit Krisen konfrontiert ist. Durch den Informationsüberfluss ist es teilweise schwierig, ‚echt oder fake‘ zu unterscheiden. Das fördert natürlich auch die Zukunftsangst.“
  • Dr. Christina Breil / IfGP (Institut für Gesundheitsförderung und Prävention) „Die gesundheitlichen Belastungen ebben auch nach der Pandemie nicht ab, sondern steigen weiter. Besonders die Jüngeren sind stark belastet. Wie können wir als Gesellschaft „den Druck rausnehmen“, damit wir nicht kollektiv ausbrennen?“ „Alle Altersgruppen haben Schwierigkeiten dabei, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Wir sollten Gesundheitsinformationen qualitätsgesichert, leicht zugänglich, benutzerfreundlich und zielgruppenspezifisch für alle zur Verfügung stellen.“
  • Doz. Dr. Arschang Valipour / Karl-Landsteiner-Institut für Lungenforschung „Die kürzlich angekündigte Gesundheitsreform muss von nachhaltigen, einfach verständlichen bewusstseinsbildenden Maßnahmen („health literacy“) rund um Prävention und Selbstfürsorge begleitet werden. Andernfalls fließen auch diese Millionen an Steuergeldern wiederum nur in die Reparaturmedizin.“ „Vorsorgemaßnahmen dauern oft Jahrzehnte bis sie greifen. Umso wichtiger ist es, die Bedeutung von Prävention und die langfristigen Vorteile eines gesunden Lebensstils bereits heute in den Köpfen der Gen Z zu verankern.“
  • Peter Stenico / Country President Sandoz Österreich „Unser Ziel ist es, Menschen Zugang zu hochwertigen und erschwinglichen Medikamenten zu verschaffen. Dazu müssen wir die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten verstehen. Und genau hier wollen wir mit dem Austrian Health Report ansetzen: Es braucht Daten, die eine Diskussionsgrundlage bieten, damit am Ende die besten Entscheidungen getroffen werden.“ „Es gibt viel zu tun im Bereich der Gesundheitskompetenz! Auch wir müssen neue Wege finden, um von allen Zielgruppen verstanden zu werden. Daten auf Knopfdruck könnten das Interesse an der eigenen Gesundheit erhöhen.”
 

Über den Austrian Health Report Brennpunkt Jugend – Wie steht es um die Gesundheit der Generation Z? Der Austrian Health Report wird fortgesetzt. In einer repräsentativen Umfrage im Herbst 2023, im Auftrag von Sandoz, erhob das Umfrageinstitut IFES in der Bevölkerung Einschätzungen zu Gesundheitszustand, Vertrauen in Arzneimittelversorgung und Gesundheitssystems, Gesundheitskompetenzen, Information und Digitalisierung u.a.m. Ein Fokus lag auf der Zielgruppe Generation Z. Aus diesen Ergebnissen und dem Vergleich mit dem Vorjahr entstand ein aktueller Gesundheitsreport – der Austrian Health Report 2023. Die wichtigsten Erkenntnisse sind für Interessierte unter  www.austrianhealthreport.at nachzulesen.

Über Sandoz Sandoz ist der weltweit führende Anbieter von Generika und Biosimilars mit einer Wachstumsstrategie, die von seinem Ziel angetrieben wird: Pionierarbeit für den Zugang für Patienten. 22.000 Menschen aus mehr als 100 Nationen arbeiten zusammen, um rund 500 Millionen Patienten weltweit mit Sandoz- Medikamenten zu versorgen und so erhebliche globale Einsparungen im Gesundheitswesen und eine noch größere soziale Gesamtwirkung zu erzielen. Das führende Portfolio von mehr als 1.500 Produkten befasst sich mit Krankheiten von Erkältungen bis hin zu Krebs. Im Jahr 2022 erzielte Sandoz einen Umsatz von USD 9,1 Milliarden und ein Kern-EBITDA von USD 1,9 Milliarden. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.sandoz.at

 Rückfragehinweis presse@austrianhealthreport.at

Eveline Bottesch, Himmelhoch PR M: +43 676 920 48 88, E: evi.bottesch@himmelhoch.at

Christoph Bollenbach, Sandoz Österreich M: +436648278622, E: christoph.bollenbach@sandoz.com

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